in den Zeitungen ist oft von akuter Wohnungsnot und dringend benötigtem Wohnraum zu lesen. Das vermittelt den Eindruck, künftige Bewohner Rostocks würden keine Wohnungen finden. Dabei beruhen die Prognosen der Stadtentwickler nachweislich auf falschen Annahmen. Das Argument „sozialer Wohnungsbau“ ist unglaubwürdig bei den erdenklich hohen Erschließungskosten, die von den Wohnungsgenossenschaften wieder eingenommen werden müssen. Die Stadtverwaltung reagierte panisch nach dem vorläufigen Aus für das Bauprojekt Biestow. Seitdem prüfen die Stadtentwickler jede freie Fläche in der Stadt auf Bebaubarkeit, insbesondere die Grünflächen. Aber das sind unsere Frischluftzonen! Sie sind Oasen, die für Erholung, Sport, Spiel und somit für unsere Lebensqualität wichtig sind.
Wir beobachten die grünvernichtenden Maßnahmen seit Jahren und sind erbost über die massiven Baumfällungen am Rosengarten. Im Januar 2019 wurden dort 94 statt der nur einen Monat zuvor beantragten 19 Bäume gefällt. Die ungenehmigten Baumfällungen auf dem Gelände am Ende der Talstraße sowie die besorgniserregenden und intransparenten Planungen zum Bau einer großen Wohnanlage mit Mehrfamilien- und Reihenhäusern inmitten unseres Trinkwasserschutzgebietes waren der Anlass für die Gründung unseres Vereins „GRÜNER GREIF!“ im März 2019, der Anfang April eingetragen wurde. Seitdem engagieren wir uns, dass die großen Wohnungsgenossenschaften, die anscheinend bei der Vergabe von Bauflächen bevorzugt werden, in Rostock keine weiteren Bäume fällen und keine weiteren Grünflächen vernichten und versiegeln.
Wir wollen für Transparenz und Mitbestimmung in den Bebauungsplanungen sorgen, auf Einhaltung der rechtlichen Vorschriften achten, Konzepte für eine kreative Nutzung der Grünflächen entwickeln und umsetzen helfen, damit natur- und umweltverträgliche sowie die Lebensqualität sichernde Aspekte bei der Stadtentwicklung berücksichtigt werden.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative GRÜNER GREIF! e.V., Rostocks Grün erhalten und gestalten